LASIK oder Linsen | Sehen ohne Brille
Grundlagen refraktiver Chirurgie
Fehlsichtigkeiten und ihre Korrektur Die Oberflächenkrümmung der Hornhaut, die Brechkraft der Linse und die Länge des Augapfels sowie das Verhältnis zueinander. Wenn die Abmessungen dieser drei Elemente perfekt aufeinander abgestimmt sind, wird das Licht direkt auf der Netzhaut fokussiert und der Mensch sieht scharf (= Emmetropie, Rechtsichtigkeit). Häufig besteht jedoch ein Missverhältnis in der Relation dieser Abmessungen. Wir sprechen hier von Fehlsichtigkeiten oder einer "Refraktionsanomalie". |
Myopie (Kurzsichtigkeit) |
Die optische Korrektur erfolgt durch die Reduzierung der Brechkraft und der damit verbundenen Verschiebung des Brennpunktes nach hinten. Die dazu notwendigen Werte werden bei den Brillen oder Kontaktlinsen in "minus"-Dioptrien angegeben, z. B. -4,5 dpt. |
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Diese Möglichkeit lässt allerdings mit dem Älterwerden nach, was jeder, auch der emmetrope Mensch, beim Sehen in die Nähe erfahren muss. Die optische Korrektur erfolgt bei kurzen Augen durch Erhöhung der Brechkraft mit einer Sammellinse und der damit verbundenen Verschiebung des Brennpunktes nach vorn. Die dazu notwendigen Werte werden bei Brillen oder Kontaktlinsen in "plus"-Dioptrien angegeben, z. B. +4,75 dpt. |
Meist wird eine Stabsichtigkeit durch den Astigmatismus der Hornhaut verursacht, weshalb auch von "Hornhautverkrümmung" gesprochen wird. Es kann aber auch ein Astigmatismus der Augenlinse vorliegen, also ein "Linsenastigmatismus". Dies muss bei den Voruntersuchungen mit geprüft und bei der Wahl der OP-Variante berücksichtigt werden. |
Aberrationen - was ist das? Nur bei sogenannten idealen optischen Systemen treffen die o. g. Strahlengänge sowohl für normalsichtige wie fehlsichtige Augen zu. Das menschliche Auge weist jedoch Abbildungsfehler (Aberrationen) auf: Bildverzerrungen durch Unregelmäßigkeiten im optischen System. Wir kennen sowohl chromatische Aberrationen als auch sphärische Aberrationen. Diese sind zwar seit Jahrzehnten bekannt, konnten jedoch bisher am Auge nicht gemessen werden. Mit der Entwicklung von Aberrometern eröffnen sich jetzt sowohl in der Diagnostik als auch in der Behandlung verschiedener Sehstörungen neue Horizonte (chromat. Aberrationen bleiben dabei allerdings unberücksichtigt). » siehe Diagnostik |
Diagnostik
Wie vor jeder Operation muss zunächst geklärt werden, ob ein Eingriff möglich bzw. sinnvoll ist. Eine refraktive OP wird zudem meist an einem gesunden Auge vorgenommen. So haben Anamnese, individueller Leidensdruck und Motivation des Patienten einen besonderen Stellenwert. Neben der normalen augenärztlichen funktionellen und organischen Untersuchungen ist für refraktive Operationen eine spezielle Diagnostik erforderlich. Hierzu gehören:
1. Bildgebende Diagnostik
um die manuell-optischen Untersuchungen zu erweitern, zu verfeinern und zu dokumentieren:
1.1 Optomap
- digitale, nicht-invasive Aufnahmen des Augeninneren, also der Netzhaut bis in die Peripherie, auch bei enger Pupille
- Bei der AF-Bildgebung (Aufnahme und Darstellung der Autofluoreszenz) werden Stoffwechselveränderungen der Netzhaut visualisiert.
- Dies ermöglicht Risiko-Prognosen über eventuelle zu erwartende Netzhauterkrankungen abzugeben, was auch zum Erkennen von Kontraindikationen führen kann.
- Weitere Informationen finden Sie hier.
1.2 OCT (Optische Kohärenztomographie)
- zur feingeweblichen Untersuchung und Dokumentation der Makula, aber auch des Sehnerven oder der Hornhaut
1.3 OCT-Angiographie
- zur Darstellung der Durchblutung im Bereich der Makula
1.4 Endothelbiomikroskopie
- um aus der Darstellung der Zellen der Hornhautrückfläche Rückschlüsse auf die Abbildungsqualität und die „Belastungsfähigkeit“ der Hornhaut ziehen zu können
- Dies hilft sowohl bei der Prognose vor einer Laserbehandlung der Hornhaut als auch bei der IOL-Auswahl vor einem Linsentausch bzw. kann auch als Ausschlusskriterium dienen.
1.5 B-Bild-Sonographie
- zum Erkennen und Beurteilen von Strukturen im Augeninnern, zum Ausschluss bestimmter pathologischer Veränderungen (optional)
2. Erweiterte funktionelle Diagnostik
2.1 Tränenfilmanalyse
- Untersuchung der Qualität des Tränenfilms (LipiView und IDRA) sowie der Tränenmenge (Schirmertest)
2.2 Untersuchung des Dämmerungsehens
- Mesotest
2.3 ERG (Elektro Retinographie)
- zur Differenzierung eventuell vorhandener zentraler Sehstörungen (optional)
2.4 MAIA - Mikroperimetrie
- zur Erfassung eventueller parazentraler Defekte im Gesichtsfeld (optional)
2.5 Ermittlung des dominanten (führenden) Auges
- wichtig zur Planung einer Monovision, altersabhängig-optional
3. Laservermessung der Augen
zur (computergesteuerten) Ermittlung der Behandlungsdaten
3.1 Autorefraktometrie
- zur Ermittlung der Gesamtbrechkraft des Auges, ggf. zusätzlich nach Gabe von die Linse entspannenden Augentropfen (Zykloplegie)
3.2 Hornhauttopographie
- Parallelvermessung mit 2 Geräten: Orbscan und Pentacam
- zur Ermittlung von Hornhautdicke, -form von Vorder- und Rückfläche, -durchmesser und weiteren Daten (Für die Linsenchirurgie zusätzlich Cassinitopographie)
3.3 Aberrometrie
- zur Messung von Abbildungsfehlern des Auges
- Alle Aberrometer sind auf ein spezielles Excimerlasersystem abgestimmt. Aufgrund der unterschiedlichen Messverfahren liefern sie unterschiedliche Ergebnisse. Außerdem hat jeder Mensch Schwankungen seiner Aberrationen wie seiner Brillenwerte - auch wenn diese oft nur sehr gering sind.
3.4 IOL-Master
- zur Ermittlung von Daten zur IOL-Berechnung und -auswahl, auch bei einer geplanten LASIK oder PRK als Basis für eine eventuelle spätere Linsenchirurgie
3.5 Pupillometrie
- zur Ermittlung des Pupillendurchmessers unter Dämmerungsbedingungen
- wichtig zur Abschätzung eventueller Blendungsmöglichkeit im Dunkeln (z.B. zusätzlich mit Plusoptix)
3.6 Ultraschall-Biometrie
- zur Vermessung des gesamten Auges mittels Ultraschall
- zur Beurteilung der Größenverhältnisse der einzelnen Augenabschnitte und zur Berechnung von Implantaten (optional)
Das bei uns etablierte Diagnostikprogramm geht über das international vorgeschriebene und übliche weit hinaus. Parallele Untersuchungen mit unterschiedlichen Geräten, aber gleichem Messziel, dient dem Ausschluss von Messfehlern.
Die sonst so nicht übliche Tränenfilmdiagnostik soll mehr Sicherheit in der Indikationsstellung und Hinweise für mögliche postoperative Probleme geben.
Ebenso erhält der Patient eine Glaukomausschlussdiagnostik:
LASIK-Plus
Behandlungsmöglichkeiten
- Übersicht
- LASIK
- Femto-LASIK
- ReLEx smile
- PRK & PTK
- Phake Linsen
- Clear Lens Extraction
- Astigmatismus-Korrektur
- Varia
Übersicht
Prinzipiell können refraktive Korrekturen an der Hornhaut, durch Austausch der Linse oder durch eine zusätzliche Linse zwischen Hornhaut und der eigenen Linse vorgenommen werden.
LASIK
Die LASIK (Laser-in-Situation-Keratomileusis) ist das wohl bekannteste und am häufigsten angewandte refraktive OP-Verfahren. In der Kombination aus mikrochirurgischer Schnitttechnik und Gewebeabtrag durch den Excimer-Laser werden besonders rasche und genaue Ergebnisse erreicht.
Spezielle Vorteile der LASIK:
- großer Korrekturbereich
- schnelle Regeneration der Sehschärfe
- schmerzfreie Heilphase
- stabile Ergebnisse
Wie geht das vor sich?
Nach Abdeckung der Lider und Betäubung durch Augentropfen wird zunächst eine dünne Hornhautlamelle mit dem sogenannten Mikrokeratom oder dem Femtosekundenlaser präpariert und angehoben, danach das darunter liegende Hornhautgewebe mit dem Laser passend modelliert. Sobald die Hornhautlamelle wieder in ihr Bett zurückgelegt wird, saugt sie sich in wenigen Minuten an und verbindet sich in einigen Tagen wieder fest mit ihrer Unterlage. Die reine Laserbehandlung dauert meist weniger als eine Minute, der gesamte Eingriff weniger als 15 Minuten. Der Laserstrahl ist völlig schmerzlos und für den Patienten unsichtbar.
Nach ein bis zwei Tagen wird häufig schon eine recht gute und innerhalb eines Monats eine stabile Sehschärfe erreicht. Für einige Tage nach der Operation werden antibiotische und benetzende Augentropfen angewandt und für eine Woche ggf. ein Schutzschild während der Nacht getragen.
Die meisten Patienten bemerken lediglich ein leichtes Fremdkörpergefühl in den ersten Tagen. Vermehrte Blendung und verminderte Nachtsehschärfe sind häufig in den ersten Wochen zu beobachten und können besonders bei Patienten mit sehr großen Pupillen und höheren Korrekturen auftreten. Obwohl bei einem Großteil der Patienten die gewünschte Korrektur bereits nach einer Behandlung erreicht ist, kann, so weit notwendig, eine Nachkorrektur - meist in einigen Monaten erfolgen.
LASIK ist eine sehr sichere Methode und in Deutschland wissenschaftlich anerkannt. Komplikationen sind selten, doch wenn sie auftreten, können sie im allgemeinen durch eine weitere Behandlung behoben werden.
VOR DER OPERATION
Drei Tage vor dem Eingriff sollten keine Lidkosmetika mehr verwendet werden, am Tag des Eingriffs auch kein Parfum. Wir geben bei der Voruntersuchung außerdem konservierungsmittelfreie antibiotische Augentropfen für eine Vorbehandlung vor der OP mit.
Am OP-Tag muß der Patient bei Linsenoperationen nüchtern bleiben. Bei Laserbehandlungen an der Hornhaut ist dies nicht erforderlich.
Die Operation erfolgt ambulant. Der Patient sollte sich abholen lassen, da er für 24 Stunden kein Auto fahren darf. Außerdem dürfen wegen der allgemeinen Medikation (Ibuprofen und Dormicum) keine Maschinen bedient werden und keine bedeutsamen Entscheidungen getroffen werden.
NACH DER OPERATION
Ein frisch operiertes Auge erfordert einen vorsichtigen Umgang. In den Tagen nach der Operation sollte nicht an den Augen gerieben werden. Es sollte keine zu starke körperliche Tätigkeit ausgeübt werden, ebenfalls sollte kein Schwimmbad besucht und kein Make-up aufgetragen werden. Augentropfen, Augensalbe und weitere Medikamente sollten nach Anordnung regelmäßig angewendet beziehungsweise eingenommen werden. Alle Nachuntersuchungen sind unbedingt wahrzunehmen. Bei unseren Patienten empfehlen wir in der Regel: ein Tag nach der OP, eine Woche, ein Monat, drei Monate, ein Jahr.
Eine Laseroperation der Hornhaut hat Auswirkungen auf spätere Messungen des Auges. Daher sollte der Patient den Augenarzt vor einer Augendruckmessung oder einer Voruntersuchung zu einer Operation des Grauen Stars (Katarakt-OP) auf den abgelaufenen Lasereingriff hinweisen. Sollten sich Auffälligkeiten ergeben, die auf Komplikationen hindeuten könnten, so sollte rasch der Arzt verständigt werden. Ihr Operateur ist bei uns für Sie immer ansprechbar.
DENKBARE KOMPLIKATIONEN EINER LASIK-BEHANDLUNG
- Infektionen können unbehandelt zu einer Hornhauttrübung und damit zu einer dauerhaften Reduzierung der Sehschärfe führen. Sie sind in Mitteleuropa extrem selten.
- Abweichung der Schnittqualität
- Unter bestimmten anatomischen Gegebenheiten des Auges kann es durch die Handhabung des Chirurgen oder durch technische Probleme zu Schwierigkeiten bei der Präparation der Hornhautlamelle kommen. Dies kann zu einer Unterbrechnung oder Neuplanung des Eingriffs führen oder eine andere Methode ratsam erscheinen lassen.
- Heilungsstörungen (oder -verzögerungen) können unsymmetrische Oberflächen und damit irreguläre Astigmatismen (Hornhautverkrümmungen) hervorrufen, die sich meist nach einigen Monaten ausgleichen oder gegebenenfalls nachkorrigiert werden müssen.
PERSONALISIERTE BEHANDLUNGEN Bei der Laserbehandlung wurde mit der Korrektur von spärischen Aberrationen wie solchen höherer Ordnung bereits vor Jahren begonnen. Anfangs entstand eine Euphorie, die es kritisch zu überprüfen galt. Deshalb haben wir verschiedene Einflussgrößen auf die Aberrationen am Auge untersucht. Unsere Ergebnisse dieser weltweit ersten großen Reihenuntersuchung zu dieser Thematik wurde auf dem Kongress der ESCRS 2001 in Cannes publiziert und mit dem Preis des Kongresses gewürdigt. |
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Femto-LASIK
Excimer-Laser Behandlung nach Flap-Präparation mittels Femto-Sekunden-Laser
Der Unterschied zwischen der LASIK und der Femto-LASIK bzw. iLASIK besteht in der Präparation des Deckels (Flap), welcher bei der Behandlung zur Seite geklappt werden muss, um mit dem Excimerlaser die gewünschte Korrektur in der Hornhaut vorzunehmen.
Durch den Femto-Sekunden-Laser wird durch viele extrem kurze Laserimpulse (im Femtosekundenbereich) durch kleinste "Explosionen" in einer genau definierten Hornhauttiefe eine Trennung der Hornhautlamellen erreicht. Das Resultat ist ein Schnitt mit großer Präzision. Als Vorteile dieser Methode sind vor allem zu nennen:
- genauere Schnittführung und -tiefe
- weniger mechanische Teile bei der Präparation
- Es sind dünnere Lamellenschnitte ("Flaps") möglich. Dies ist vor allem bei höheren Dioptrien sinnvoll.
Doch - Femtolaser ist nicht gleich Femtolaser.
Wir haben uns im Oktober 2008 für das derzeit modernste und sicherste Gerät entschieden: der IntraLase 60 kHz. Damit haben wir die Schnittqualiät deutlich verbessern können. Doch auch mit diesem Gerät kam die Entwicklung nicht zum Stillstand. Ab Mai 2009 steht nun der IntraLase-Femtolaser mit 150 kHz zur Verfügung: Ein Modul der iLASIK-Technik. Wie Untersuchungen gezeigt haben, werden die Schnitte noch glatter und präziser. Auch wird die Behandlungszeit auf die Hälfte verkürzt - weniger Stress für den Patenten, weniger Belastung für das Auge.
WAS IST ILASIK?
iLASIK™ beschreibt die Kombination fortschrittlichster und modernster Laser und Diagnosegeräte, den IntraLase® FS Femtosekundenlaser, den VISX STAR S4 IR® Excimer Laser, und das iDesign Aberrometer.
Bei jedem Schritt eine außergewöhnliche Technologie
Mit dem iLASIK™ System wird eine komplett integrierte, vollständig auf Sie abgestimmte Behandlung durchgeführt, bei der in jedem Schritt die fortschrittlichsten Technologien zur Anwendung kommen.
Schritt 1 – Erstellen Ihres persönlichen Sehprofils
Schritt 2 – Präparieren des iLASIK™ Flaps
Schritt 3 – Korrektur Ihres Sehfehlers mit dem VISX STAR S4 IR® Excimer Laser
ReLEx smile
Für die Korrektur von Fehlsichtigkeiten gilt seit mehr als 10 Jahren die individualisierte Femto-LASIK als das beste, wissenschaftlich anerkannte Verfahren. Die ReLEx smile Technologie geht einen anderen Weg: Es wird eine schmale Öffnung mittels Femto-Laser präpariert, um im Innern der Hornhaut (Stroma) ein 3D-Scheibchen (Lentikel) zu präparieren und über die Öffnung zu entnehmen. Dieses Lentikel, entspricht in Volumen und Form dem Betrag an Gewebe Ihrer zu korrigierenden Fehlsichtigkeit. Die Stabilität der Hornhaut bleibt weitgehend erhalten und die Produktion des Tränenfilms wird weniger gestört. Deshalb ist ReLEx smile auch für Patienten mit trockenen Augen oder Kontaktlinsenunverträglichkeiten u. U. geeigneter. Nach der Indikationsstellung erfolgt die Operation in einer Partnerklinik.
PRK & PTK
PRK
Eine PRK (Photorefraktive Keratektomie) kann sinnvoll sein, wenn beispielsweise eine LASIK wegen zu geringer Hornhautdicke kontraindiziert ist oder bei oberflächlichen Hornhautnarben diese bei der Behandlung gleichzeitig mit verringert werden können. Mit der PRK können z.B. Fehlsichtigkeiten bei einer Kurzsichtigkeit bis -5 Dioptrien sowie einer geringgradigen Stabsichtigkeit korrigiert werden.
Im Unterschied zur LASIK wird nämlich kein Schnitt in das Gewebe gelegt. Lediglich das Hornhautepithel wird entfernt und dann der Gewebeabtrag von außen vorgenommen. Für einige Tage trägt der Patient eine so genannte therapeutische Kontaktlinse.
- Komplikationen
Schmerzen und Augenbrennen sowie vermehrtes Tränen bestehen häufig nach dem Eingriff. Auch eine Augentrockenheit kann auftreten. Narben ergeben sich manchmal (Haze), verschwinden innerhalb von Monaten in aller Regel wieder. Daher ist die Sehfähigkeit in dieser Zeit unter Umständen etwas eingeschränkt. Insbesondere in den ersten Monaten kann eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit bestehen. Der Sehfehler kann unter- oder überkorrigiert werden. Auch ist die Abtragungsstelle in sehr seltenen Fällen nicht genau zentriert, so dass es zu verzerrten und unscharfen Bildern kommen kann. Es kann durch den Eingriff selten zu einer wiederkehrenden Hornhauterosio kommen. Durch die offene Hornhaut können ebenso selten Infektionen und extrem selten Hornhautgeschwüre entstehen. In solchen Fällen könnte es zu dauerhafter Sehverschlechterung bis hin zur Erblindung oder dem Verlust des Auges kommen. Auch allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden. - Prognose
In den meisten Fällen ist durch die PRK eine gute Korrektur der Fehlsichtigkeit möglich, sofern vorher nicht die vorausgesetzten Dioptrien-Werte überschritten wurden. Es ist dennoch nicht auszuschließen, dass das Sehen nicht besser oder sogar schlechter wird. In ungefähr 5% der Fälle muss weiterhin eine Brille oder Kontaktlinsen getragen werden. Eine Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), bei der die Linse in ihrer Elastizität nachlässt, kann bisher nicht zufriedenstellend korrigiert werden. Korrekturversuche sind seit Jahren in Erprobung. Ein Nachteil der PRK ist, dass sich Narben in der Hornhaut ausbilden können.
Meist ist schon am Folgetag einer Laser-OP eine Sehverbesserung ohne Korrektur bemerkbar. Das Endergebnis kann vollständig erst nach mehreren Monaten beurteilt werden, in dieser Zeit kann die Sehkraft noch schwanken.
LASEK und Epilasik sind operativ einer PRK gleichzusetzen. Über die Unterschiede informieren wir Sie gern auf unseren Info-Abenden oder im persönlichen Beratungsgespräch.
PTK
Wenn bei dem Abtrag des Gewebes "von außen" die Entfernung oder Verringerung von Hornhauttrübungen das Ziel ist, spricht man von einer PTK (Photo-Therapeutische Keratektomie). Die Indikationen können sehr unterschiedlich sein. Sie kommt als Mittel der Wahl auch bei rezidivierender Hornhauterosion infrage. Die PTK ist in vielen Fällen Kassenleistung. Sie wird dann nicht von der Augenklinik sondern von der Praxis Dr. Rasch und Kollegen in unserem Hause vorgenommen. (siehe auch unter "PTK-Behandlung")
Bandförmige Hornhautdegeneration
nach der PTK
Phake Linsen
Linsenimplantate können entweder zusätzlich in das Auge eingesetzt werden (Phake Linsen, P IOL) oder nach Entfernen der eigenen Linse diese ersetzen (Intraokulare Linsen = ICL).
Phake Vorderkammerlinse (Verisyse, Artisan) Die gewünschte Refraktionsänderung kann auch eine Linse bewirken, die zwischen Hornhaut und Iris in die Vorderkammer implantiert wird. Sie kann dabei an der Iris befestigt werden oder sich im Kammerwinkel federnd abstützen. Mit einer bifokalen Optik kann auch die Alterssichtigkeit korrigiert werden. |
Mögliche Komplikationen: Bei Lockerung der Linse und Kontakt mit der Hornhaut kann es zu Trübungen der Hornhaut kommen. |
Intraoculare Contaktlinse (VISIAN ICL) Die ICL wird in das Auge implantiert und verbleibt dort dauerhaft, um die Brechkraft des Auges zu verändern. Die Linse besteht aus gut verträglichen Materialien, so dass praktisch keine Abstoßungsreaktionen auftreten. Die ICL wird durch einen 2,5 mm kleinen Schnitt implantiert und hinter der Iris und vor der Augenlinse platziert. Die Operation wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert ca. 20 Minuten. Die Implantation einer ICL ist eine reversible Methode, d. h. die Kontaktlinse kann jederzeit wieder entfernt werden. |
ICL mit Nahkorrektur (IPCL) |
Mögliche Komplikationen: Durch den Kontakt der ICL mit der körpereigenen Linse kann es zu Trübungen der natürlichen Linse kommen. |
Clear Lens Extraction
Hierbei handelt es sich um den Austausch der natürlichen Linse gegen eine neue, künstliche mit Korrektion der Fehlsichtigkeit. Die klare körpereigene Linse wird ähnlich wie bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt) entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Die vorher berechnete Linse soll die Fehlsichtigkeit ausgleichen. (siehe auch "Katarakt-OP") |
Astigmatismus-Korrektur
Bei allen Behandlungsmöglichkeiten ist auch eine Mitkorrektur eines bestehenden Astigmatismus möglich. Es ist im Einzelfall zu prüfen, welche Rolle Hornhaut und Augenlinse spielen. Prinzipiell können Korrekturen durch Eingriffe an der Hornhaut, durch Linsentausch (gegen eine torische IOL) oder mittels einer torischen phaken IOL erfolgen. Wenn die Zylinderwerte für eine PRK oder LASIK zu hoch sind, können sog. Arcuate Incisionen, d.h. bogenförmige, in die Hornhaut senkrecht gelegte Schnitte, den Hornhautastigmatismus soweit reduzieren, dass danach eine PRK gute Ergebnisse bringen kann. Patientenbeispiel |
Varia
Der LaserSoft der Fa. Katana Technologies ist ein sog. Festkörperlaser. Er zählt zu den modernsten und hochentwickeltsten Systemen in der refraktiven Chirurgie. Er benötigt kein Gas und hat mit der weltweit kleinsten Spotgröße von 0,2 mm noch andere Vorteile: weniger Temperatur auf der Hornhaut und damit weniger Schmerzen nach der Behandlung durch Wasser. Der Gewebeabtrag ist somit unabhängig von der Feuchtigkeit des Gewebes. Mit einer Impulsrate bis zu 4 KHz ist das System erheblich schneller als alle Excimerlaser. Der sehr schnelle Videoeyetracker dient der Verfolgung der Augenbewegungen und ist geeignet für die Behandlung von feinsten Irregularitäten der Hornhaut. Die "LaserSoft Intelligent Software" erlaubt Korrekturen bei Myopie, Astigmatismus und Hyperopie und über Topolink und ocularer Wellenfrontmessung sind auch solche Korrekturen möglich sowie der Presbyopie. Unsere Klinik arbeitet seit Beginn der Entwicklung dieser neuen Technologie mit Katana zusammen. |
Radiäre Keratotomie (RK) Hierbei werden mehrere tiefe Schnitte in die Hornhaut gelegt, strahlenförmig von der Nähe des Zentrums nach außen. Da das Verfahren zahlreiche Nachteile aufweist, wird es heute nicht mehr empfohlen. |
Intracorneale Ringsegmente (ICR),INTACS® Intacs werden heute vor allem zur Stabilisierung der Hornhaut bei Kratokonus implantiert. |
Preis/Leistung
Eine medizinische Leistung stellt meistens eine "Problemlösung" dar. Lassen Sie sich zunächst zu Ihrem Problem untersuchen und beraten sowie mit uns gemeisam eine Lösung suchen. Es gibt oft nicht nur einen Weg.
Die Kosten der Behandlung beinhalten immer alle Voruntersuchungen, die operativen Eingriffe, die Sachkosten sowie die Nachkontrollen bis zu 3 Monaten. Sie werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Sie variieren nach dem Aufwand in der Diagnostik und der Art der OP, können also ohne erste Voruntersuchung nicht abgeschätzt werden.
Die Kosten für die "1. Voruntersuchung" belaufen sich auf ca. 100,- €. Hierbei wird zunächst festgestellt, ob eine OP überhaupt sinnvoll ist und welche Verfahren in Frage kommen. Der Kurzcheck bei unserem monatlichen Info-Abend ist zwar kostenfrei, dient jedoch lediglich zur Vororientierung und ist ohne ärztliche Untersuchung.
Beispiele | 1 Auge (ca.) | 2 Augen (ca.) |
LASIK (Standardbehandlung) alle Voruntersuchungen + OP + Nachuntersuchung bis 3 Monate |
1.000 - 2.200 € | 2.000 - 4.100 € |
LASIK ("customized") d. h. mit Wellenfrontbehandlung und Iriserkennung, Mikrokeratom, Femtolasik, iLasik) |
2.500 - 2.700 € | 4.000 - 4.980 € |
LASIK in Narkose zusätzlich 400 € je Sitzung |
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PRK, Epilasik, LASEK |
800 - 1.800 € | 1.600 - 3.900 € |
Selbstverständlich bieten wir auch Finanzierungsmöglichkeiten an.
Forschung
Seit vielen Jahren sind wir mit eigenen Beiträgen, seit 2008 in enger Kooperation mit der VR Vision Research GmbH an der Weiterentwicklung der refraktiven Chirurgie beteiligt. Hier einige Beispiele:
OP-Instrumente
- Flaplifter, für die Lasik-Chirurgie und als Spatel für Arcuate Incisionen (Fa. Deutschmann, Zittau)
- Rasch Cartridge Holder, für die ICL-Implantation (Fa.Katena, USA)
OP-Techniken
- Konzeption für die Anwendung des Femtolasers in der Kataraktchirurgie
"LASICAT - Lasers in Cataract Surgery" ASCRS , San Diego 2004
"LASICAT in patients corneal astigmatism, toric and multifocal IOL", AMO
Roundtable zur ASCRS 2004 , 4.-7.5.2004 Arizona - Bimanuelle Flapreinigung mittels I/A Technik, V. Rasch, Halle 2001
- Verbesserung der Monovision durch monokulare Visussteigerung per Personalisierte Lasik, V.Rasch, Vortrag Halle 2001
- Bimanuelles Flaplifting bei LASIK
Basisforschung
- Untersuchungen über verschiedene Einflussfaktoren auf die Aberrationen des Auges, ESCRS, Wien 2001, Preis des Europäischen Kongresses für den besten Posterbeitrag
- Untersuchungen zur Veränderung der Astigmatismusachse vom Sitzen zum Liegen als Vorstudie zur Entwicklung eines Iriserkennungssystems für die Lasikbehandlung, (Rasch, Volker und Weber, Axel, 1999)
Implantate
siehe Katarakt - Forschung
Häufig gestellte Fragen
Was ist refraktive Chirurgie?
Bei der refraktiven Chirurgie werden Fehlsichtigkeiten des Auges (die "Refraktion") durch operative Eingriffe optisch korrigiert.
Sind Sie ein Kandidat für eine refraktive Korrektur?
Sie müssen nur wenige formale Voraussetzungen für eine refraktive Korrektur erfüllen:
- Mindestalter 18 Jahre
- eine stabile Refraktion (Brillenwert) seit mindestens einem Jahr - Dies verlagert manchmal die Altersgrenze um einige Jahre.
- Refraktionswerte im Bereich der erfolgreichen und gesicherten Korrekturmöglichkeiten
- Es sollten weder Augenerkrankungen (z. B. Grauer Star oder Glaukom) noch allgemeine Krankheiten (z. B. Rheuma) vorliegen. Hier besteht besonderer Beratungsbedarf.
- Diagnostik und Behandlung sollten nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit erfolgen.
- Bei Allergikern sollte die Operation in eine allergiefreie Zeit gelegt werden.
Besonders wichtig ist aber Ihre persönliche, wohl überlegte Entscheidung für diesen Eingriff.
Bei einer refraktiven Korrektur handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff und wie alle Eingriffe dieser Art ist er mit Risiken verbunden. Die Risiken sind allerdings gering, da ernste Komplikationen extrem selten sind. Sie müssen jedoch in Ihre Überlegungen und unsere gemeinsame Planung mit einbezogen werden. Der Erfolg der Korrektur hängt in erster Linie von den refraktiven Besonderheiten, der Anatomie Ihres Auges, aber auch von Ihren Erwartungen ab.
Welches Verfahren für welche Fehlsichtigkeit?
Mit jedem Patienten sprechen wir nach gründlicher Voruntersuchung und ausführlicher Beratung die für ihn und seine Augen medizinisch und individuell sinnvollste Behandlung ab.
Wer trägt die Kosten?
Refraktive Chirurgie ist sogenannte Wunschmedizin. Die Kosten werden grundsätzlich nicht von den Krankenkassen übernommen. Es gibt jedoch Sonderfälle, insbesondere bei privaten Versicherungen.
Mögliche Komplikationen:
Wie bei jeder Operation können auch beim Linsentausch Komplikationen während oder in Folge der Operation auftreten. Wir beraten Sie hierzu, wenn solch ein Eigriff bei Ihnen indiziert sein sollte.
Was verbirgt sich hinter "LASIK-Plus"?
- Parallel-Diagnostik zur Fehlerminimierung
- Mehr Diagnostik (umfangreichstes Voruntersuchungsprogramm bei refraktiven Operationen)
- (nichtrefraktive) Ausschlussdiagnostik, z. B. Glaukom
- umfangreiches OP-Spektrum (nicht Laser oder Linsen)
- kombinierte OP-Verfahren
- Lasik auch in Narkose
- Mikrokeratom und Femtolaser
- Excimerlaser und Solidstate-Laser
- weniger Gewebeabtrag durch iDesign-gestützte Lasik
- nicht nur anwenden, sondern auch innovatives Entwickeln
- Operateur macht Vor- und Nachuntersuchung, auch Sa/ So erreichbar
- Tränenlabor
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Potsdamer Augenklinik im Graefe-Haus: 15 Jahre (2002 - 2017) exklusiver Partner der Deutschen Sporthilfe für refraktive Operationen im Spitzensport
- als Familienunternehmen qualitätsorientiert; weitere Qualitätsmerkmale: hochqualifiziertes Team aus Optometristinnen, OP-Schwestern, Laser-Technikern) | Laser mit Wartungsverträgen | ISO- und Q-Management (TÜV) | Pension im Hause
- breites Spektrum, jedoch Verzicht auf risikobehaftete OP-Verfahren